Ludwig XV.

Ludwig XV., auch bekannt als „der Vielgeliebte“, aus dem Hause Bourbon war von 1715 bis zu seinem Tod 1774 König von Frankreich. Er trat die Nachfolge seines Urgroßvaters Ludwig XIV. bereits im Alter von fünf Jahren an. Nach dem Tod Ludwigs XIV. im September 1715 verließ der Hof Versailles und zog zunächst nach Vincennes, bevor er im darauffolgenden Dezember in Paris ankam. Das Schloss blieb daraufhin für lange Zeit unbewohnt. Die Verwaltung des Anwesens ließ lediglich alle zwei Wochen die berühmten Wasserspiele stattfinden, um für etwas Unterhaltung zu sorgen. Der Ort blieb eine Sehenswürdigkeit, die sogar Zar Peter der Große zwischen Mai und Juni 1717 zweimal besuchte.

Erst am 15. Juni 1722 kehrte der junge Ludwig XV. auf eigenen Wunsch nach Versailles zurück. Seine Priorität war es, die von seinem Urgroßvater begonnenen Arbeiten zu vollenden, doch er wollte auch privatere, intimere Räume schaffen, in denen er seinen Studien nachgehen konnte. Aufgrund seiner zurückhaltenden Art ließ er zahlreiche dieser kleinen Gemächer einrichten, in denen er sich wohler fühlte als in den prunkvollen Repräsentationsräumen Ludwigs XIV.